Unterengadin GR: Sicherung der Engadinerstrasse

Zwei labile Felsformationen oberhalb der Engadinerstrasse (H27) im Unterengadin können in den nächsten Jahrzehnten zu einem Sicherheitsrisiko für Verkehrsteilnehmende werden.

Dank frühzeitiger Erkennung durch das Tiefbauamt und das Amt für Wald und Naturgefahren beginnen bereits im August die ersten Sicherungsmassnahmen.

Zwischen Martina und Vinadi, auf der gegenüberliegenden Seite des Gemeinschaftskraftwerks Inn, ragen vier aufeinander aufliegende labile Felsblöcke sowie ein absturzgefährdeter Felskopf in die Höhe. Um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden im Bereich Ovella weiterhin zu gewährleisten, wird diese Felsformation teilweise abgetragen beziehungsweise gesichert. Diese Arbeiten bedingen kurzzeitige Verkehrseinschränkungen. Die Arbeiten dauern rund drei Monate.

Zeitplan und Verkehrsführung

Für einen sicheren Bauablauf muss die bergseitige Fahrbahn während der Bauarbeiten gesperrt werden. Der Verkehr wird vom 7. August bis 10. Oktober 2023 auf einer Länge von rund 300 Metern einspurig geführt und mittels Lichtsignalanlage geregelt. An einzelnen Tagen sind kurze Sperrungen von maximal 15 Minuten möglich.



Abtragung der labilen Felsblöcke

Die vier Felsblöcke unterschiedlicher Grösse (zwischen zwei und 20 Kubikmeter) sind oberhalb der Engadinerstrasse ineinander verkeilt. Zwischen diesen Blöcken befinden sich Schwachstellen aus Schieferplatten und bereits kleinste Veränderungen können die Blöcke aus ihrer Lage bringen und zum Absturz führen. Eine Sicherung dieser Formation ist somit auf Dauer nicht möglich, weswegen die Blöcke etappenweise abgetragen werden müssen. Mit einer temporär verankerten Netzabdeckung werden die Blöcke während der Arbeiten gegen unerwartete Abstürze gesichert. Ausserdem wird ein temporäres Steinschlagschutznetz angebracht, um die Strasse und die Verkehrsteilnehmenden während der Felsreinigungsarbeiten zu schützen.

Sicherung des Felskopfs Ovella

Rund 150 Meter weiter nördlich weist ein Felskopf aus Kalkschiefer zwei grosse Klüfte auf. Er ist bereits durch alte Anker gesichert. Das Alter und der Zustand dieser Anker sind unbekannt. Ein Versagen dieser in den nächsten Jahrzehnten gilt als wahrscheinlich, wodurch Teile des Felsblocks auf die Fahrbahn stürzen können. Um die Formation langfristig zu sichern, ergänzt das Tiefbauamt in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wald und Naturgefahren diese um neue permanente Stabanker. Zum Schutz vor Sturzereignissen während der Bauarbeiten wird ein provisorischer Netzvorhang am Kopf des Felsblocks montiert.


Die zerklüftete Felsnase mit den alten Ankern wird durch das Anbringen zusätzlicher Stabanker gesichert.

Bereits kleinste Veränderungen können die Felsblöcke aus ihrer instabilen Lage bringen. Aus diesem Grund werden sie etappenweise abgetragen.

 

Quelle: Kanton Graubünden
Bildquelle: Kanton Graubünden